Indikationen

Eine Sprunggelenksspiegelung wird durchgeführt bei Problemen im Sprunggelenk selbst. Dazu gehören:

  • Schäden am Knorpel (wie ein osteochondraler Defekt am Talus).
  • Einem losen Fragment (normalerweise ein Knochen- oder Knorpelfragment) im Gelenksspalt.
  • Einem knöchernen oder weichen Gewebe das vorne eingeklemmt wird.
  • Starke Entzündung der Synovialmembran (Teil der Gelenkkapsel), welche entfernt werden kann.

Daneben kann eine Sprunggelenksspiegelung durchgeführt werden um ein anderes Verfahren zu erleichtern (z.B. eine Fusion des Sprunggelenks)

Verfahren

Bei einer Sprunggelenksspiegelung wird ein kleiner Schnitt (5mm) in die Haut gemacht und dadurch ein dünnes Rohr, etwa von der Grösse eines Stiftes, eingeführt. Dieses Rohr hat eine Fieberoptik und ist mit einer Kamera verbunden (Abb. 1). Der Operateur kann dann auf einem Bildschirm ein Bild des Gelenkspalts sehen (Abb. 2). Durch ein zweites kleines Loch (Portal), welches auf der anderen Seite des Gelenkes gemacht wird, kann dann ein weiteres Instrument eingeführt werden. Damit kann der Operateur etwas im Gelenk greifen, schneiden und Gewebe abtragen (Abb. 3).

Eine der häufigsten Pathologien ist eine Verletzung des Knorpels, welcher das Sprungbein bedeckt, ebenfalls bekannt als osteochondraler Defekt des Talus. Dies tritt auf wenn ein Schaden am Knorpel besteht und dadurch die glatte Oberfläche verloren geht (Abb. 4). Das Problem kann mit einer Kürettage behandelt werden, um das lose Knorpelgewebe zu entfernen (Abb. 5). Dies legt den darunterliegenden Knochen frei, der mittels Mikrofraktur behandelt werden kann (Abb. 6). Dazu werden einige mikroskopische Löcher in den Knochen gemacht um eine Blutung zu provozieren, welche die Chance auf eine knorpel-fibröse Heilung erhöht.
Wenn daneben ein Knochensporn oder viel weiches Gewebe vorne am Gelenk besteht, kann dieses Problem mit scharfen Klingen angegangen werden (Abb. 7)

Rehabilitation

Die Rehabilitationszeit nach einer Sprunggelenksspiegelung hängt davon ab, was im Gelenk gemacht wurde. Wenn kein Verfahren angewandt wurde, dass eine Heilung erfordert, kann das Gelenk relativ schnell wieder mobilisiert werden. Dazu zählt einfaches Entfernen der Synovialmembran oder Abtragen von Osteophyten (Knochensporen) vorne am Gelenk. Nach der Behandlung einer osteochondralen Läsion, vor allem nach Mikrofrakturierung, muss der Patient häufig für 4-6 Wochen immobilisiert werden, um eine Heilung zu ermöglichen. Wird dazu noch ein zusätzliches Verfahren an einem anderen Gebiet des Fusses angewandt, wie etwa eine Sprunggelenks Seitenband Stabilisation, muss der Patient die ersten 6 Wochen nach dem Eingriff immobilisiert werden.

Potentielle allgemeine Komplikationen

  • Infektionen: Die Infektionsrate nach einer Sprunggelenksspiegelung ist sehr gering, da das Gelenk mit viel Salzlösung ausgespült wird, was die meisten Bakterien abtötet.
  • Wundheilungsstörungen
  • Asymmetrisches Gangbild (was zu anderen Problemen führen kann)
  • Tiefe Venenthrombose (TFT)
    Lungenembolie (LE)
  • Weiterbestehen einiger Symptome
  • Eine Sprunggelenksspiegelung wird durchgeführt, um mehr Informationen zu erhalten, was im Gelenk nicht stimmt. Dann können spezifische Verfahren angewandt werden, welche die Situation verbessern (Entfernung loser Fragmente, Gebiete mit beschädigtem Knorpel reinigen, etc.). Trotzdem kann dieses Verfahren ein Gelenk mit einem bestehenden, schweren Schaden nicht wieder zu einem „normalen“ Gelenk machen.

Potentielle spezifische Komplikationen

Neuritis des Wadenbeinnervs (N. fibularis superficialis): Nerven, die nahe den Einschnitten verlaufen, können irritiert werden. Dies betrifft vor allem den N. fibularis superficialis, welcher den doralen Aspekt des Fusses (oben) sensorisch (mit Gefühl) versorgt (Abb. 8). Tritt dies auf, muss der Fuss zur Desensibilisierung lokal massiert werden um die Symptome zu lindern. Dies tritt bei ca. 5% der Patienten auf, die eine Sprunggelenksspiegelung mit lateralem Portal (vorne oder aussen) machen. In sehr seltenen Fällen entwickelt sich diese Irritation zu einem komplexen regionalen Schmerzsyndrom, was eine schwere Komplikation darstellt.